Vorbereitungen für die Reise

Bisher waren Vera und ich immer nur für kürzere Zeit (bis zu 5 Wochen) auf Urlaub im Ausland. Dem entsprechend bestanden die Vorbereitungen meist nur aus Reiseführer kaufen und ein Reisebüro aufsuchen bzw. über das Internet die Reise buchen.

Für diese Reise war ein wenig mehr Planung von Nöten. Die Routen in den einzelnen Ländern, welche wir besuchen wollen, haben wir bisher nur sehr grob festgelegt (siehe Weltkarte). Der Grund hierfür ist, daß wir vor Ort entscheiden wollen wie lange wir bleiben und wo es als nächstes hingeht. Aber auch ohne die genaue Reiseroute gibt es noch allerhand was durchdacht und vorbereitet werden muß.

Dies fängt bei der Auswahl des Flugtickets an, geht bei der Wahl der Unterkunftsart und des entsprechenden Fahrzeugs weiter und ein nicht unerheblicher Teil liegt in der Beantragung von Visa. Zu guter Letzt muß auch noch eine Krankenversicherung gewählt werden, da die "normale" Krankenkasse (zumindest bei der gesetzlichen Krankenversicherung) keine Kosten für Behandlungen in Ländern übernimmt, mit denen Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen hat. In unserem Fall sind das alle Länder, die wir bereisen werden ;-)

Flugtickets
Wenn man im Internet sucht, findet man die unterschiedlichsten Angebote für Tickets. Je nachdem wie lange man verreisen möchte, kann man zwischen Round-the-World Tickets und einzelnen Flügen bzw. Gabelflügen wählen. Normalerweise ist ein Round-the-World Ticket günstiger als mehrere Einzelbuchungen. Allerdings ist bei Round-the-World Tickets eine Grundvorraussetzung, daß man immer in eine Richtung fliegt (egal ob Ost oder West). Das bedeutet also, daß man nicht zwischendurch nach Hause fliegen kann oder erst nach Südamerika, dann nach Afrika und dann nach Nordamerika.

Da unsere grobe Route (Nordamerika, Hawaii, Neuseeland und Australien) von vorneherein feststand (also immer nach Westen) und wir möglichst günstig fliegen wollten, stand für uns schnell fest, daß wir ein Round-the-World Ticket kaufen. Für dieses Ticket gibt es 2 große Anbieter: die Star Alliance (bestehend aus Lufthansa, Singapore Airline, United, Thai, Air New Zealand...) und One World (bestehend aus British Airways, Quantas, American Airline,....). Für welche der beiden Varianten man sich entscheidet, ist von der Route und den eigenen Vorlieben für die Fluggesellschaften abhängig. Bei uns war Ausschlaggebend, daß das One World das Ticket (laut Aussage unseres Reisebüros) nur für 340 Tage gültig ist, während das Ticket der Star Alliance 365 Tage gilt.

Das Buchen dieser Flüge ist nicht gerade einfach, da man die Route, die Bedingungen der Fluggesellschaften und die Flugrouten der Gesellschaften beachten muß. Aus diesem Grund haben wir uns auf die Suche nach Reisebüros gemacht die Erfahrung mit solchen Tickets haben. Dabei sind wir auf High-Fly und STA Travel gestossen. STA Travel hat ein Reisebüro in unserer Heimatstadt, weswegen wir dort gebucht haben.

Die Flugroute und die Flüge selbst müssen schon vor dem Antritt der Reise fest gebucht werden. Allerdings kann man unterwegs die Flüge noch umbuchen (bei One World kostet die Umbuchung 50$, bei der Star Alliance ist die Umbuchung umsonst). Es ist leider nur möglich Flüge 300 Tage im vorraus zu buchen, also muß man bei einer langen Reise, wie der unseren, auf jeden Fall ein paar Flüge umbuchen. Die Flugziele lassen sich nicht ohne weiteres umbuchen, weil bei der Umbuchung erst geprüft werden muß, ob das neue Ziel in die Reiserichtung paßt und ob man nicht in einen höheren Tickettarif rutscht.

Fahrzeug
Wir werden, während unserer Reise, in jedem Land mehrere Monate herum reisen. Da stellt sich natürlich die generelle Frage: Nimmt man ein Auto und übernachtet in Motels, Hotels, Pensionen etc. oder fährt man mit einem Wohnmobil?
Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Bei unserer Entscheidung für Wohnmobile waren 3 Punkte ausschlaggebend:

  • In Naturreservaten bekommt man häufig kein Zimmer mehr -> Mit dem Auto muß man abends aus den Reservaten herausfahren und eine Unterkunft suchen
  • In jeder neuen Unterkunft muß man seine Sachen reintragen, auspacken ....
  • Mit dem Auto kann man nicht selber kochen und ist somit von Fast Food Ketten, Restaurants etc. abhängig

Gerade in Amerika (aber auch in den anderen Ländern) gibt es natürlich eine Unzahl von Anbietern für Wohnmobile. Man kann sie kaufen, mietkaufen, leasen oder auch "normal" mieten. Eine Auswahl an Anbietern für Nordamerika, Neuseeland und Australien findet ihr auf unserer Links-Seite.

Bei unserer Fahrzeug- und Anbieterauswahl waren für uns folgende Kriterien wichtig:

  • Preis
  • Größe des Alkovenbettes ( ich bin 2,04 m lang und brauche ein wenig Platz ;-)
  • Raumaufteilung im Wohnmobil

Für Nordamerika haben wir uns ein 21 Fuß Wohnmobil über World-Wide-Wheels gebucht. Das interessanteste Angebot für Neuseeland kam von TSA über die wir ein Wohnmobil von Britz gemietet haben. In Australien wollen wir auch ein wenig abseits der geteerten Strassen fahren und haben uns aus diesem Grund für einen 4x4 Camper von Hertz entschieden, den wir bei Campervan-Rentals gebucht haben.

Da wir nur 14 Tage auf Hawaii bleiben wollen und in der Zeit 3 Inseln besuchen wollen, haben wir uns entschlossen dort vor Ort Autos zu mieten und in Bed&Breakfast Pensionen zu übernachten.

Visa

Wir wollen ca. 5 1/2 Monate in Nordamerika (USA incl. Hawai und Kanada), 2 Monate in Neuseeland und 4 Monate in Australien verbringen. Für Kanada (bei Reisen bis zu 6 Monaten) und Neuseeland (bei Reisen bis zu 3 Monaten) brauchen wir kein Visum. Bleiben also noch USA und Australien .

Visum USA
Wenn man weniger als 90 Tage durch die USA reisen möchte, kann man als Deutscher ohne Visum in die USA einreisen. Durch das sogenannte Visa Waiver Programm muß man nur ein Visa Formular (welches man im Flugzeug erhält) zusamenn mit einem Reisepaß, der noch mindestens 6 Monate gültig ist, bei dem Immigration Officer abgeben. Ab dem 26.10.2004 wird die Einreise nur noch mit dem bordeauxfarbenen, maschinenlesbaren Reisepaß erlaubt sein.

Bei Aufenthalten über 90 Tagen muß ein Visum bei der amerikanischen Botschaft bzw. Konsult beantragt werden. Eine gute Vorbereitung sind das A und O um ein Visum für die USA zu erhalten. Am besten lest ihr euch zunächst einmal die Visabestimmungen bei der Botschaft der Vereinigten Staaten durch. Jeder muß das Formular DS-156 und Männer zusätzlich das Formular DS-157 ausfüllen. Angeblich geht die Bearbeitung schneller, wenn man die englische Version der Formulare verwendet. Ein besonderer Augenmerk ist auf das Foto zu legen. Normale Paßfotos (die man in jedem Automaten bekommt) werden nicht akzeptiert. Das Foto muß die Größe 50x50 mm haben!

Zusätzlich zu den oben erwähnten Formulren müßt ihr schriftlich nachweisen, wie ihr die Reisezeit finanziert (z.B. Kontoauszug) und daß ihr einen triftigen Grund habt die USA wieder zu verlassen (in unseren Fall zum Beispiel die Buchungen für ein Wohnmobil in Neuseeland). Es ist auch sehr wichtig, daß ihr den abgestempelten Überweisungsbeleg für die Visagebühr dabei habt, wobei für jeden Reisenden ein Überweisungsbeleg vorliegen muß. Nicht zu vergessen ist der an sich selbst adressierte und mit 1,44€ frankierte Briefumschlag.

Den Visumsantrag muß man persönlich bei der Botschaft bzw. dem Konsulat abgeben, da man dort zu einem persönlichem Gespräch gebeten wird. Um einen Termin zu vereinbaren muß man eine 0190- Nummer anrufen. Das Call-Center wird nicht von der Botschaft sondern von einer Firma betrieben, die ihr Geld mit der Telefongebühr verdient. Dementsprechend versucht man dort auch, daß Gespräch in die Länge zu ziehen indem die gesamte Visaprozedur erklärt wird. Mein Tipp:
Drängt euren Gesprächspartner darauf euch einen Termin zu geben und beendet das Gespräch so schnell wie möglich. Ihr werdet auch bei einem längeren Gespräch nichts dazu lernen, was nicht sowieso schon auf der Internetseite steht.

Wenn ihr dann zum Termin erscheint sind folgende Dinge wichtig:

  • keine elektronisches Gerät dabei haben (man wird selbst mit einem Handy nicht auf das Gelände gelassen!)
  • auch bei schlechtem Wetter keinen Schirm (gilt als Schlagwaffe -> kein Eintritt)
  • Überweisungsbeleg griffbereit (ohne Beleg -> kein Eintritt)

Beim Eintritt ins Gebäude wird man durch eine Sicherheitsschleuse (wie auf Flughäfen) geschickt. Dem entsprechend sollte man kein überflüssiges Zeug mit sich rumschleppen. Bei uns hat es ca. 30 Minuten gedauert um vom Konsulatsvorplatz bis in das Gebäude zu gelangen. Diese Zeit sollte man auf jeden Fall einplanen.

Im Konsultat/Botschaft meldet man sich an, in dem man seine Formulare (und natürlich den Überweisungsbeleg) bei einem Schalter abgibt. Nun gilt es zu warten bis man aufgerufen wird. Wir sind ca. 3 Stunden nach unserem Termin aufgerufen worden, also nehmt besser was zu trinken und zu lesen mit. Im Konsulat in Frankfurt gibt es zwar einen Getränkeautomaten, aber der nimmt nur amerikanische Münzen. Unser Interview war ziemlich kurz (ca. 5 Minuten ). Die Hauptsache war, daß wir zeigen konnten, daß wir über genügend finanzielle Mittel verfügen, um 6 Monate im Land zu reisen. Wir wurden auch nochmal belehrt, daß der Immigration Officer trotz Visa das letzte Wort hat wenn es darum geht, wie lange man sich in den USA aufhalten darf.

Ca. 4 1/2 Wochen nach unserem Termin haben wir unsere Reisepässe zurück erhalten.

Visum Australien
Bei Reisen durch Australien bis zu 90 Tagen gibt es ein vereinfachtes Visumverfahren, das von jedem Reisebüro direkt bei der Flugbuchung durchgeführt werden kann. Auch hier gilt, daß der Reisepaß mindestens noch 6 Monate nach Antritt der Reise gültig sein muß. Genaueres könnt ihr bei der Botschaft Australiens erfahren.

Wenn man, wie wir es vorhaben, länger in Australien bleiben möchte, muß man einen Visa Antrag (48R) ausfüllen. Auch für diesen Antrag ist ein Foto von Nöten, allerdings kann man hier ein "normales" Paßfoto beilegen. Desweiteren muß man Informationen beifügen die bestätigen, daß man über genug finanziele Mittle verfügt, um den geplanten Zeitraum im Land sich selbst zu versorgen. Es ist auch hilfreich seine geplante Reiseroute beifzufügen um klar zu machen, daß man auch plant Australien wieder zu verlassen.
Im Gegensatz zur amerikanischen Botschaft muß man nicht persönlich erscheinen. Es reicht vollkommen aus die Reispässe zusammen mit den oben erwähnten Dokumenten nach Berlin zu schicken. Natürlich sollte man nicht vergessen einen an sich selbst addressierten und frankierten Rückumschlag beizufügen.

Auch dieses Visum will bezahlt sein, allerdings kann man das australische Visum nur mit Kreditkarte bezahlen. Hierfür findet ihr auf der Seite der australischen Botschaft einen Vordruck den ihr ausgefüllt zu eurem Antrag beifügen müßt.

Die Botschaft warnt, daß ein Visumantrag bis zu 4 Wochen dauern kann. Bei uns waren die Pässe allerdings schon 5 Tage nach dem absenden wieder im Briefkasten.

Krankenversicherung

Wie bereits oben erwähnt bezahlen Gesetzliche Krankenkassen nur bei Behandlungen in Ländern, mit denen Deutschland ein Sozialabkommen hat. Leider gilt dies für keins der Länder durch die wir reisen werden. Aus diesem Grund mußten wir uns auf die Suche nach einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung machen. Die meisten Auslandkrankenversicherungen gelten nur für 6 Wochen Auslandsaufenthalt. Nach einigem Suchen fanden wir 2 Versicherungen (AXA und ISA), die bis zu 12 Monaten Auslandaufenthalt erlauben.

Bei den Versicherungskosten unterscheiden sich die beiden Versicherungen nicht besonders und auch die Leistungsbeschreibungen lesen sich ähnlich. Allerdings haben Vera und ich durch die Vertragsbeschreibungen das Gefühl, daß AXA kulanter handelt als ISA. Aus diesem Grund werden wir wahrscheinlich bei AXA abschließen.